HD 555 vs HD 569 vs HD 579 vs HD 599


Bild: HD569_vs_HD599_vs_HD579

Bei meinem HD 555 hat sich schon seit einiger Zeit die Polsterung an vielen stellen abgelöst und der linke Lautsprecher knistert etwas im Bassbereich, daher musste ein neuer her. Vom Sound war ich immer begeistert (bis auf den etwas lauen Bass) und nach ein paar enttäuschenden Versuchen einen Bluetooth-Kopfhörer zu finden der nicht rauscht, hab ich den Entschluss gefällt ein (kabel-gebundenes) Nachfolgemodell des HD 555 zu probieren.

Da der HD 569 und HD 598 CS fast Baugleich sind (siehe Nachwort für Details) gilt das Review (zum Sound) für den HD 569 ebenfalls für den HD 598 CS.


Hier die Produkt-Links auf Amazon.de:
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Inhaltsverzeichnis


Zubehör

HD 555

  • 3m Kabel (fest mit Kopfhörer verbunden)
  • Super bequeme Velourpolster (auch am Kopfband), Ohrpolster sind auch ablösbar
  • Dickes super softes Kopfbandpolster
  • (sonst weiß ich nicht mehr ob noch was dabei war)

HD 569

  • 3m 6,3mm vergoldetes Klinke-Kabel (abnehmbar)
  • 1,2m 3,5mm vergoldetes Klinke-Kabel mit Taster inkl. Micro nahe dem Kopfhörer (Headset-Erweiterung)
  • leider kein 6,3mm-zu-3,5mm-Klinke-Adapter
  • Sehr tiefe und super softe Ohrpolster (abnehmbar)
  • Dickes softes Kopfbandpolster

HD 579

  • 3m 6,3mm vergoldetes Klinke-Kabel (abnehmbar)
  • vergoldeter 6,3mm-zu-3,5mm-Klinke-Adapter
  • Mitteldicke weiche (minimal kratzige) Ohrpolster (abnehmbar)
  • Eher dünnes mittelmäßig weiches Kopfbandpolster (angenäht mit silber Kunstlederoptik)

HD 599

  • 3m 6,3mm vergoldetes Klinke-Kabel (abnehmbar)
  • 1,2m 3,5mm vergoldetes Klinke-Kabel (kein Micro hier, ist ein normales Kabel)
  • vergoldeter 6,3mm-zu-3,5mm-Klinke-Adapter
  • Mitteldicke weiche (minimal kratzige) Ohrpolster (abnehmbar)
  • Eher dünnes mittelmäßig weiches Kopfbandpolster (angenäht mit dunkelbrauner Kunstlederoptik)


Abnehmbares 3m Kabel (Anschlüsse) Klinke-Adapter Headset-Extension-Kabel

Ausstattung

Alle Kopfhörer sind mehr oder weniger Baugleich, der HD 555 hatte noch kein abnehmbares Kabel. Berücksichtigt man das Kabel mit Micro dran und den Klinke-Adapter dann ergibt sich eine Rangfolge von::

  1. HD 569 (+kurzes Kabel mit Micro und Taster) / HD 599 (+Klinke-Adapter | +kurzes Kabel (ohne Micro))
  2. HD 579 (+Klinke-Adapter)
  3. HD 555 (weiß allerdings nicht mehr genau was da noch dabei war, glaube aber nicht viel)

Komfort

Vorweg: Alle Modelle sind sehr bequem und bei keinem würde ich wegen dem Komfort sagen ich will den Kopfhörer nicht haben, daher ist der Vergleich auf recht hohem Niveau.

1. HD 569 (Das sehr dicke Schaumstoffpolster (knapp 2cm (Ohrpolster) / 1,3cm (Kopfbandpolster) tief) mit sanft weichem Mikrofaserstoff umnäht (glaub ich zumindest) ist unschlagbar. Gegenüber den anderen Modellen ist hier der Ohrpolsterüberzug an der Kopfauflagefläche zweifach genäht und bietet daher einen flachen und weit verteilten Auflagepunkt. Man verspürt jedoch ein kleines Wärmegefühl und durch das zusätzlich geschlossene Kopfhörerdesign kommt es bei langen Session zu einem Wärmestau. Da ich mit dem HD 555 über die letzten Jahre ein offenes Design gewohnt war ist das Wärmegefühl für mich erstmal etwas ungewohnt (sogar leicht unangenehm) aber ich habe nicht das Gefühl zu schwitzen, daher ist es ok.

2. HD 555 (Die Dicke der Ohrpolster (1,7cm tief) entspricht etwa den der HD 579/599, der Velourüberzug ist jedoch ein wenig flauschiger (kann jedoch auch sein dass es einfach nur durch die Jahre der Abnutzung etwas samtener geworden ist). Das Kopfbandpolster (1,3cm tief) ist jedoch so dick wie das des HD 569 und ebenfalls mit flauschigem Velourüberzug, daher ein klarer Gewinner gegenüber den HD 579 und HD 599.)

3. HD 579 / HD 599 (Das Polsterdesign ist abgesehen von der Farbe bei den HD 579 und HD 599 identisch. Die Ohrpolster sind etwa 1,7 cm tief und haben einen Velourüberzug wie bei den HD 555 (nur ein wenig kratziger, doch denke ich trägt sich das noch ein). Das Kopfbandpolster ist jedoch recht dünn (etwa 0,7cm) und hat einen nur bedingt weichen Lederüberzug (stinkt nicht aber ist trotzdem Kunstleder). Während man das Kopfband beim HD 555 und HD 569 fast nicht spürt, wird man hier jedoch permanent daran erinnert (durch einen leichten Druck) dass man einen Kopfhörer trägt. Insgesamt sind die HD 579/599 jedoch noch bequem genug.)

Vergleich der Ohrpolster
HD 599 Nahansicht HD 569 Nahansicht HD 599 vs HD 569 Vergleich Nahansicht
Die Ohrpolster des HD 579 sehen identisch aus zu den HD 599 (bis auf die Farbe), wobei sich beim darüberfahren sich der Stoff der braunen Polster der HD 599 sich minimal geschmeidiger anfühlt im Direktvergleich zu denen des HD 579. Die schwarzen Polster der HD 569 sind etwas dicker und um Welten weicher, der umnähte Stoff ist sehr geschmeidig.

Ohrpolster auswechseln (HD 569 -Ohrpolster für alle)

Die Ohrpolster aller Modelle lassen sich abnehmen, und die der neuen Modelle sind untereinander kompatibel. So ist es möglich die super soften Ohrpolster der HD 569 auf den HD 579 oder HD 599 zu setzen. Ich habe es ausprobiert. Leider habe ich die Ohrpolster des HD 569 nicht im Internet zum Nachbestellen gefunden, doch nach einer Anfrage beim Sennheiser Kundendienst wurde mir gesagt, dass ich diese direkt beim Sennheiser Fachhändler nachbestellen kann.

Fachhänder in der Nähe lassen sich finden über http://de-de.sennheiser.com/dealer-locator?product_name=HD+598 (mit HD+598 damit mehr Händler gefunden werden).

Dann lässt sich vor Ort bestellen durch die Angaben:

Bezeichnung: Ohrpolster (1 Paar)
Artikelnummer: 572280
unverbindliche Preisempfehlung inkl. MWST: 32,00€

Ich hatte zuerst bei einem Mediamarkt angefragt, doch konnten die nicht direkt bei Sennheiser bestellen und die Ohrpolster sind nicht im Bestellkatalog.
Doch hatte ich Erfolg bei einem expert-Shop. 2 Tage später konnte ich sie abholen und da sind sie:

Bild: Ohrpolster für HD 569 in Verpackung

Ein Wort zum Auswechseln:
Man braucht etwas Geduld und Mut. Beim Ablösen muss man innen unter die Kante fassen und leicht ruckartig vorgehen. Das Aufsetzen ist jedoch um einiges schwieriger und man muss ebenfalls innen unter die Kante greifen und versuchen möglichst von innen den Plastikrahmen des Polsters anzudrücken während man mit der anderen Hand die andere Seite fest andrückt damit sie nicht wieder abspringt.
Erst wenn man ein deutliches Klick vernimmt und nirgends mehr ein Ritz zu sehen ist von Außen, dann sitzt er richtig.
(Für die Perfektionisten: Die kleine Quernaht am ovalspitzen Ende seitlich der Polster gehört nach unten.)

HD 599 mit originalen Ohrpolstern HD 599 mit Ohrpolstern des HD 569

Das Kopfbandpolster der HD 579/599 ist fest vernäht, daher lässt sich hier nichts machen und daher ändert sich auch bei dem HD 579/599 mit den Ohrpolstern des HD 569 nichts an der obigen Rangfolge, wenngleich der Komfort spürbar zunimmt. Doch ist das Geschmackssache, denn die Ohrpolster des HD 569 liegen auch dichter an (da doppelt genäht und feinerer Stoff), das ein leichtes Wärmegefühl verursacht und ggf. nicht jedermanns Sache ist.

Gallerie

Hier ein paar Fotos um einen besseren Eindruck des Designs zu bekommen. Die Bilder einfach anklicken um sie zu vergrößern:

HD 555


HD 569


HD 579


HD 599

Der Hör-Test

Legende

Ein paar Begriffe die ich im Folgenden exzessiv benutze im Bezug zur Klangcharakteristik:

  • analytisch
    Der Klang ist analytisch, wenn man die Details gut abgrenzen kann und dadurch auf diese mehr oder weniger stark fokussiert wird. Die Abgrenzung von Details ist z.B. wenn man mehrere gleichzeitig spielende Instrumente klar unterschieden kann oder schnelle komplexe Tonfolgen klar und einfach verfolgen und abgrenzen kann.

  • Details
    Details im Klang sind entweder solche wie in “analytisch” beschrieben oder einfach nur Nuancen wie z.B. das Nachklingen eines Cembalo-Tastenanschlags.

  • entspannt (eng. relaxed)
    Meist ist ein wenig analytischer Klang entspannter, da man weniger auf Details fokussiert wird (da diese eher verschwimmen als klar herauszustechen). Das hört sich erstmals als Nachteil an, doch der dadurch entstehende “entspanntere” Klang ist manchmal angenehmer wenn man z.B. nur nebenbei Musik hört oder wenn man Filme/Serien schaut.

  • gefärbter Klang
    Ein gefärbter Klang ist dann vorhanden, wenn er von der “natürlichen” Frequenzkurve abweicht. Als natürlich ist hier der Klang gemeint den man ohne Kopfhörer in einer natürlichen Umgebung erwarten würde (siehe Details unten im Abschnitt “Objektive Analyse des Frequenzgangs”).

  • warmer Klang
    Dies ist ein gefärbter Klang der dadurch wärmer wirkt da er in bestimmten Frequenzbereichen ausgeprägter ist. Auch wenn dies sehr subjektiv ist, wird ein “wärmerer” Klang (obwohl er eine Abweichung zum natürlichen Klang darstellt) von den meisten Menschen als angenehmer empfunden (ebenso von mir, zumindest Situationsbedingt).

  • Soundstage
    Die Größe der Soundstage gibt einfach an, wie viel Tiefe der Klang bringt. Zum Beispiel bei einem Orchester klingen die Instrumente eher weiter weg wenn die Soundstage größer ist und somit kann man die Instrumente auch leichter im Raum lokalisieren, das in dem Fall von Vorteil ist. Aber auch eine kleine Soundstage kann von Vorteil sein, denn wenn gepaart mit einer hohen Analytik, dann kann man umso einfacher die Details fokussieren.

Mein Hörprofil

Da ein Review über Sound-empfinden sehr Subjektiv ist, möchte ich Vorweg mein Hörverhalten und die Erwartungshaltung schildern damit das Ergebnis des Reviews besser beurteilt werden kann.

Ich nutze Kopfhörer viel für Serien/Filme/YouTube oder für Computerspiele.
Wenn ich Musik höre dann vor allem klassische Musik oder manchmal auch Elektro, Dubstep, Techno, o.ä.

Wenn ich Serien oder Filme schaue dann erwarte ich einen möglichst realistischen Klang, der auch gerne etwas gefärbt sein kann um emotionaler und entspannter zu wirken.
Hierbei ist es mir auch wichtig, dass der Klang nicht ermüdend wirkt, was schnell passiert wenn bestimmte Frequenzen unnatürlich herausstechen oder abflachen, bzw. wenn die Analytik zu penetrant ist.

Bei Videospielen kommt es stark aufs Genre an, doch ist auch hier ein etwas enspannterer und wärmerer Klang meist besser für die Gesamtatmosphäre, sowie etwas mehr Bass für das Feeling. Aber auch die Details dürfen nicht fehlen um besser in das Ambiente eintauchen zu können.

Wenn ich klassische Musik höre, dann ist die Detailtreue am wichtigsten, so dass man beim Orchester auch die einzelnen Instrumente genießen kann, zudem gibt ein wärmerer Klang mehr Emotionen.

Auch Elektro-Musik kann viele Details haben (ich bevorzuge sehr komplexe Stücke), die schnell untergehen bei schlechten (oder zu relaxten) Lautsprechern. Bei EDM/Techno/Dubstep usw. ist natürlich auch ausreichend Bass für das Hörvergnügen erforderlich.

Vorbereitung

Info: YouTube eignet sich nur bedingt für Hörtests, da beim Upload auch der Ton komprimiert wird. Bei den Videos die ich ausprobiert hatte lies sich direkt feststellen, dass es etwa ab 16kHZ ein Dropdown gibt und ab etwa 16,5kHz nichts mehr zu hören war und auch im Bassbereich wird komprimiert.

Für anfängliche Hörtests kann ich diese Seite nur empfehlen:

audiocheck.net/soundtests_headphones

Hier kann ich auch die Frequenzen von 20Hz bis 18kHz noch deutlich hören.
Außerdem kann man beim “Full Range Sweep” schnell erkennen ob bei einer Frequenz sich ein Lautsprecher ungewöhnlich verhält. Sollte es zu einem knistern kommen oder der Center-Point stimmt nicht, dann sollte man die Teile direkt Retour schicken.

Vorbereitung: Ich habe alle Kopfhörer mehr als 5 Stunden eingespielt mit allem möglichen für das gesamte Frequenzspektrum.

Der folgende Hör-Test ist chronologisch in der Beobachtung. Ich habe daher in der geschriebenen Reihenfolge die jeweiligen Soundquellen analysiert und mich nur darauf bezogen. Daher können anfangs und im Zwischenfazit noch Unstimmigkeiten herrschen zum Gesamtfazit, das dann letztlich alle Erfahrungen kombiniert.

+`~ Serie: Shameless (Amazon Prime) ~´+

~~ HD 569 ~~

Der Sound ist sehr klar und detailreich, jedoch auch recht flach über das gesamte Spektrum.

Bei Serien wird viel geredet und ich finde gerade bei Vocals wirkt der Sound recht blass. Klar aber blass, das mag einem natürlicheren Frequenzgang geschuldet sein, doch mag ich bei Stimmen lieber etwas mehr Farbe im Klang.

Sobald Musik einsetzt ist alles gut, der Bass ist ausgewogen (jedoch auch ein wenig flach) und die Soundstage ist akzeptabel für das geschlossene Design.

~~ HD 555 ~~

Die Stimmen haben deutlich mehr Farbe als beim HD 569, man merkt jedoch zu den neueren Modellen fehlen spürbar Details. Alles klingt deutlich heller und sehr bassarm. Trotzdem ziehe ich die HD 555 den HD 569 vor zum Serien schauen, da mir die Farbe in den Stimmen einfach wichtiger ist.

Die Höhen sind etwas stechend und auf dauer leicht unangenehm. Ich habe mich lange Zeit daran gewöhnt, doch jetzt im Vergleich zu den neuen Modellen möchte ich nicht mehr zurückkehren.

~~ HD 579 ~~

Die Stimmen sind gefärbt und betont, jedoch wenig stechend. Der Bass ist gut betont aber nicht zu sehr, das selbst in den Stimmen positiv bemerkbar ist, aber vor allem im Gesamtklang ist es nun viel ausgewogener als beim HD 555. Wird nur geredet ist der Bass ein klein klein wenig zu sehr geboostet, das ich persönlich leicht gewöhnungsbedürftig finde, doch mit etwas Musik oder generellem Ambiente ist der Sound sehr angenehm und ausgewogen. Beim Titelsong kam dann der WOW-Faktor, doch dazu mehr beim Review zur Musik.

~~ HD 599 ~~

Sie klingen sehr ähnlich zu den HD 579 das man auch in der Frequenzkurve sehen kann, doch zugleich noch viel klarer und mit mehr Details (ja man kann es tatsächlich deutlich hören). Die Höhen in der Stimme sind ein ganz klein wenig stärker betont und daher ein klein wenig stechender aber immer noch im angenehmen Bereich.

Der Titelsong: Einfach nur WOW, super klar und voller Details. Der Bass ist punchig ohne überhand zu gewinnen.

~~ Welcher ist der Beste für “Serien” ~~

Es ist sehr schwer mich zu entscheiden, der HD 579 hat weniger Details aber ist dafür auch entspannter im Klang, wogegen der HD 599 sehr analytisch und klar aber dadurch auch etwas härter klingt (zudem durch den spürbar härteren Bass), das auf Dauer mit Stimmen ein klein wenig anstrengender sein kann. So sehr ich die mehr Details liebe, würde ich rein für Serien zu schauen den HD 579 bevorzugen.

Der HD 555 ist für reine Stimmen auf Dauer zu stechend im Klang, das ich schon die ganzen Jahre über als Kritikpunkt fand.

Der HD 569 ist deutlich zu flach und es fehlt einfach die Farbe in den Stimmen, das ich einfach etwas unangenehm finde. Zudem ist die Soundstage beim geschlossenen Design natürlich deutlich geringer, doch gerade wenn es nicht nur um Musik geht, finde ich eine größere Soundstage deutlich angenehmer.

Außerdem ist das offene Design einfach luftiger und angenehmer und lässt einen einfacher vergessen dass man Kopfhörer trägt. Gerade wenn man nicht rein auf Musik fokussiert ist sondern nur so nebenbei lässig seine Serien schaut, ist das leichte und luftige Gefühl deutlich angenehmer.

+`~ Musik ~´+

Alle Test-Songs sind verlustfrei komprimiert (FLAC-Format). Ich benutze foobar2000 als Player und auf meinem Mainboard sitzt ein SupremeFX-Soundchip.

+`~ Musik: Klassik ~´+

~~ Die Songs ~~

1. (Klavier/Jazz) | “Living” von Jan Gunnar Hoff [192kHz | 24bit]

  • HD 569: Klar, flach und natürlich. Analytisch, dynamisch jedoch auch emotionsarm.

  • HD 555: Mehr Farbe, nicht ganz so Detailreich aber mehr emotional. Wirkt ausgewogener, den fehlenden Bass bemerkt man hier kaum.

  • HD 579: Wärmerer Klang, wirkt direkt emotionaler. Etwas spürbarer Bass gibt vor allen den tiefen Oktaven spürbar mehr Feeling. Entspannter Klang, weniger analytisch und nicht so Detailreich was beim reinen Klavierspiel noch nicht so sehr stört.

  • HD 599: Ausgeprägtere Dynamik, mehr Details aber trotzdem warmer emotionaler Klang. Der Bass wirkt hier kaum stärker als beim HD 579 und daher auch nicht störend. Nicht so entspannt wie der HD 579, man wird mehr auf die Details fokussiert und verspürt ein wenig mehr Anstrengung beim Hören.

➥ 1. HD 599 / 2. HD 579 / 3. HD 555 / 4. HD 569

Für mich ist hier der HD 599 der Gewinner da einfach die meisten Emotionen aufkommen, auch wenn der HD 579 entspannter beim Hören ist. Zweiter Platz ganz klar der HD 579, dann der HD 555. Ja, mir gefällt es nicht (klassische) Musik zu hören ohne Emotionen, gerade da ich Klaviermusik so liebe, daher ist der HD 569 auf dem letzten Platz.

2. (Klavier/Romantik) | “Auf Flügeln des Gesanges (arr. Franz Liszt)” von Felix Mendelssohn Bartholdy [96kHz | 24bit]

  • HD 569: Wie oben, doch muss ich sagen gefällt mir der Klang hier deutlich besser, doch ist das Stück für sich schon so emotional, dass es es schwer ist diese zu unterbinden.

  • HD 555: Die Farbe macht es einfach aus, es klingt gleich viel besser.

  • HD 579: Hier merkt man direkt das weniger Details zu hören sind, sonst wie oben emotionaler und entspannter.

  • HD 599: Spürbar härterer Anschlag der Tasten, mehr Details, nicht so entspannt aber wieder klarer Gewinner was die Emotionen angeht. Allerdings ist durch die leicht verwaschene Aufnahme der Hall zu prägnant und die analytische Prägung gepaart mit dem leicht verstärkten Bassbereich fokussiert etwas zu sehr auf den leicht verwaschenen Tonteppich.

1. HD 599 / 2. HD 579 / 3. HD 555 / 4. HD 569

3. (Orchestral/Romantik) | “(La Mer) - II. Jeux de vagues. Allegro” aus “Seascapes” von Claude Debussy [88.2kHz | 24bit]

  • HD 569: Die Aufnahme ist sehr klar und durch die Instrument-Vielfalt im Orchester zeigt der Kopfhörer mal seine stärke, nämlich die stark ausgeprägte Analytik. Es macht Spaß die einzelnen Instrumente zu fokussieren. Interessant ist auch dass die Soundstage groß genug wirkt trotz des geschlossenen Designs, man kann die einzelnen Instrumente fast spielend leicht im Raum lokalisieren. Klar sie wirken nahe aber nicht zu nahe.

  • HD 555: Die Analytik ist auch hier ausgezeichnet, wenn auch nicht ganz so detailreich. Der Klang ist wärmer und dadurch wieder emotionaler.

  • HD 579: Weniger Details, das finde ich hier jedoch nicht schön, da kann es noch so entspannt klingen, ich möchte die Details beim Orchester hören! Sonst wieder ausgewogener im Gesamtklang als der HD 555.

  • HD 599: Da sind die Details wieder :-)

1. HD 599 / 2. HD 569 / 3. HD 555 / 4. HD 579

Ja der HD 599 ist auch hier auf dem ersten Platz da er die Emotion und die Details bringt, doch bekommt der HD 569 mal den zweiten Platz, da man durch den flachen/natürlichen Sound besser die einzelnen Instrumente betrachten kann. Dann kommt der HD 555 und zuletzt der HD 579, da er einfach die wenigsten Details bringt, die ich hier schmerzlich vermisse.

4. (Violinquartet) | “Schubert String Quartet No. 14 in D minor D. 810: III. Scherzo. Allegro molto” aus “The Schubert Connection” von Franz Schubert [192kHz | 24bit]

  • HD 569: In der Aufnahme sind Nebengeräusche deutlich zu hören, bei den anderen Modellen nicht so schlimm, doch hier stechen sie zu stark hervor. Die kleine Soundstage und der flache Klang machen insgesamt keinen guten Einruck. Nur wenn man sich auf die Details der einzelnen Violinen konzentriert kann man es halbwegs genießen.

  • HD 555: Etwas wärmer hilft schon sehr, klingt gleich viel emotionaler. Der fehlende Bass macht sich jedoch auch sehr bemerkbar, man vermisst hier ganz klar die Tiefen der Bratsche, das Violoncello geht aber sorgt irgendwie nicht für das richtige Feeling. Insgesamt jedoch deutlich ausgewogener und viel netter anzuhören. Die Details sind auch alle da.

  • HD 579: Die Soundstage ist deutlich besser, der Bass sorgt für das richtige Feeling. Es hört sich direkt so viel besser an und man verspürt schon einen leichten Schauer bei den Tiefen. Doch man hört mal wieder deutlich dass der HD 579 am schwächsten ist bei den Details (es klingt schon fast ein wenig dumpf), das mir auch hier nicht gefällt, denn gerade bei klassischer Musik will ich die Details hören!

  • HD 599: Oh ja! Warm und analytisch, es ist einfach wieder die perfekte Mischung. Doch ich würde mir ein ganz klein wenig weniger Bass wünschen, dieser wirkt hier einen Hauch zu kräftig im Gesamt-Klangbild (beim Violoncello passt es doch insgesamt eben ein wenig zu viel). Hätte er den Bass genau wie beim HD 579 wäre es perfekt!

➥ 1. HD 599 / 2. HD 579 / 3. HD 555 / 4. HD 569

Der HD 599 ganz klarer Gewinner. Beim HD 579 fehlen zwar die Details aber ich vermisse hier beim HD 555 einfach zu sehr den Bass. Der HD 569 ist einfach wieder zu flach und kalt.

5. (Barock/Arie) | “VIVALDI Cantata Rv 679: Che Giova Il Sospirar, Povero Core - Aria: Cupido, Tu Vedi” aus “Bellezza Crudel - VIVALDI” von Antonio Vivaldi [192kHz | 24bit]

  • HD 569: Durch die herausragende Analytik kann man jeden Ton der Koloratur klar und deutlich abgrenzen. Zugleich kann man jede Feinheit der Streicher und des Cembalos heraushören. Es wirkt leicht flach aber nicht störend. Die Höhen wirken nur wenig stechend.

  • HD 555: Die etwas größere Soundstage und der wärmere Klang lässt es natürlicher klingen, die Details sind nicht mehr ganz so ausgeprägt. Es wirkt spürbar entspannter, der fehlende Bass stört gar nicht.

  • HD 579: Die Streicher, das Cembalo und der Gesang sind mehr eine Einheit, man kann sich nur noch schwer auf Details konzentrieren. Etwas wärmer und mehr Bass machen den Gesamtklang wieder leicht angenehmer, doch die Instrumente verschwimmen für meinen Geschmack etwas zu sehr.

  • HD 599: Die Analytik siegt auch hier, man kann wieder die Instrumente und den Gesang klar abgrenzen. Der Bass ist nur eine Nuance zu hart aber insgesamt recht ausgewogen.

1. HD 599 / 2. HD 569 / 3. HD 555 / 4. HD 579

Hier stört es nicht wenn es dem Klang an Wärme fehlt, ich setze den HD 599 nur vor den HD 569 wegen der größeren Soundstage. Der HD 579 ist wegen der fehlenden Abgrenzung (schwache Analytik) auf dem letzen Platz.

~~ Der beste für klassische Musik ~~

Durch die Analyse eines möglichst breiten Spektrums (Jazz, Romantik-Klavier, Orchester, Violinquartet und eine Koloratur-Arie mit Cembalo) kann ich für mich ein klares Zwischenfazit ziehen was klassische Musik betrifft.

Hier die Rangfolge:

  1. HD 599
    Warm und analytisch ohne zu starken Fokus auf Details. Doch kann man die Details und Abgrenzungen der Instrumente und Melodien genießen ohne sie aufgezwungen zu bekommen. Der Bass ist manchmal etwas hart.

  2. HD 569
    Die starke Analytik lässt zwar kein entspanntes Hören zu, doch für die Feinheiten und Abgrenzungen empfindet man bei diesem Genre schnell Empathie.

  3. HD 555
    Kaum Bass aber analytisch ausgewogen. Bei klassischer Musik vermisst man den Bass selten und daher ist der HD 555 hier noch stark im Rennen und ganz dicht hinter dem HD 569.

  4. HD 579
    Entspannt im Klang aber dafür keine Details: Zumindest in diesem Genre ein Fauxpas.

+`~ Musik: Elektro/EDM (Electronic Dance Music) ~´+

~~ Die Songs ~~

1. “Valkyrie” von EnV [44,1kHz | 16bit]

  • HD 569: Oh yeah! Die kleine Soundstage und der Bassdruck sind hier perfekt. Flach und analytisch, durchaus passend für dieses Genre. Es macht auf jeden Fall Spaß zu hören und der Rhythmus reist einen direkt mit.

  • HD 555: Der tiefe Bass ist ok, insgesamt wieder Verlierer beim Bass, dadurch ist der Rhythmus leider nur halb so begeisternd. Etwas wärmer schadet auch hier nicht. Die Höhen allerdings sind zu stechend, etwas zu unangenehm.

  • HD 579: Es passt! Der Bass ist ausgewogen die Höhen ein wenig stechend. Hier geht es weniger um Details als den Rhythmus, daher ist dieser Aspekt nicht so störend. Aber irgendwas stört mich doch, beim HD 569 hat es mich doch ein wenig mehr mitgerissen.

  • HD 599: Der Bassdruck ist wiedermal erstaunlich für das offene Design. Da! Die Details ;-) Ich muss doch zugeben, ich finde es auch hier besser mit Details. Und ja, jetzt passt wirklich alles, wieder ist warm und analytisch die beste Lösung! Zudem noch der beste Bass, umwerfend für das Genre! Klarer Gewinner!

➥ 1. HD 599 / 2. HD 569 / 3. HD 579 / 4. HD 555

Fast hätte es der HD 569 mal auf den ersten Platz geschafft, da kommt der HD 599 und überholt ihn doch noch. Aber man muss zugeben für EDM schlägt sich der HD 569 ganz gut, hier ist ein warmer Klang nicht so wichtig wie es scheint. Auch die kleinere Soundstage ist hier eher von Vorteil!

2. “Root” aus “Semiotic” von Symbion Project [44,1kHz | 16bit]

  • HD 569: Es ist ganz klar, das Genre ist wie gemacht für den HD 569. Das Stück ist sehr experimentell mit vielen Details. Man möchte die Details so nah und klar wie möglich erleben und der HD 569 bietet genau das. Der Bass ist zwar nicht so stark wie beim HD 599 aber genau richtig.

  • HD 555: Hier muss ich zum ersten mal klar herausstellen, dass die Soundstage auch hier eher klein ist wie beim HD 569, das jedoch von Vorteil ist für dieses Genre. Aber der Bass ist wieder eher mau und die Höhen etwas zu stechend. Die Analytik stimmt.

  • HD 579: Bassdruck ist nun da, die Höhen wieder etwas stechend, weniger Details. Je mehr ich den HD 579 mit Musik teste, desto weniger gefällt er mir. Ja der Sound stimmt und ist ausgewogen, aber ich vermisse schmerzlich die Details und durch die ebenfalls leicht stechenden Höhen wirkt der Ton auch nicht mehr relaxed wie es zuvor oft der Fall war.

  • HD 599: Der Bass ist präzise und hart, sehr nice! Die Details sind klar und der Sound ist trotzdem warm………. warte…… da ist der Schauer über den Rücken auf den ich gewartet habe!!! Einfach nur Super! Die Soundstage ist spürbar größer, das hier nicht von Vorteil ist aber auch kein wirklicher Nachteil.

1. HD 569 / 2. HD 599 / 3. HD 579 / 4. HD 555

Ich gebe dem HD 569 den ersten Platz, da der Song geradezu zugeschnitten ist für das Modell. Man will die Details in Reinform erleben, so klar und fokussiert wie Möglich und die kleine Soundstage und der leicht punchige Bass runden das Gesamtbild ab. Man kann tatsächlich Details hören die bei allen andern Modellen komplett untergehen. Klarer Gewinner, hier ist kein warmer Sound nötig!

Der HD 555 ist wieder auf dem letzten Platz da gefühlt der nötige Bass fehlt für das Genre.

3. “Snowblind (Xilent Remix)” aus “Snowblind - The Remixes” von Au5 feat. Tasha Baxter [44,1kHz | 16bit]

  • HD 569: Sehr klar, perfekt ausgewogener Bass, der Gesang ist mir etwas zu stechend, alles andere perfekt ausgewogen. Komplex, voller Details, Abwechslung pur, alles nah und bestechend. Die herausragende Analytik macht diesen Song zu was ganz besonderem. Ich kann nicht genug davon bekommen, einfach nur super!

  • HD 555: Der Bassdruck ist ok, manchmal überrascht mich der HD 555 etwas was den Bass betrifft. Bestimmte Bassfrequenzen sind so verstärkt dass sie durchaus mit dem HD 569 mithalten können.
    Nicht ganz so analytisch, aber noch hoch auf. Mit einem leicht enspannteren Gefühl und einem etwas wärmeren Sound, kann man den Song ebenfalls genießen. Hier ist der Gesang nicht so stechend, dafür höhere Frequenzen etwas stärker.

  • HD 579: Deutlich entspannter, das den Gesang irgendwie angenehmer macht (deutlich weniger stechend). Mit mehr Bass und weniger Analytik kann man mehr den Rhythmus genießen. Zwar sind die Details etwas verschwommen, trotzdem macht es noch Spaß den Song zu hören, da der Gesamtklang sehr ausgewogen ist.

  • HD 599: Gesang wieder etwas stechender (wie beim HD 569), ganz klar der ähnlich starken Analytik geschuldet. Wärmer und mehr Bass, wieder ein großer Vorteil. Der Rhythmus ist neben den Details nun ebenfalls bestechend und mitreißend.

1. HD 569 / 2. HD 599 / 3. HD 555 / 4. HD 579

So dicht beisammen waren die Modelle noch in keiner anderen Bewertung. Der HD 569 ist noch ein wenig vor dem HD 599 wegen der hohen Komplexität und dem Tempo des Songs. Durch das hohe Tempo ist es beim warmen Klang des HD 599 ein wenig schwerer die Details zu fokussieren, beim HD 569 passiert das jedoch von ganz alleine. Der HD 555 wirkt sehr ausgewogen, selbst der Bass scheint in Ordnung, daher empfinde ich die etwas ausgeprägtere Analytik angenehmer als der etwas ausgewogenere Gesamtklang des HD 579.

4. Und für den ultimativen Bass-Test: “BASS BOOSTED MUSIC MIX → Best Of EDM !!” von BassBoosterz [über YouTube, hier geht es nur um den Bass und nicht die Soundqualität]

  • HD 569: Reizt man den Bass aus merkt man schön, dass zwar ein gewisser Druck aufgebaut werden kann, aber dieser wirkt niemals unangenehm. Für mich daher gut ausgewogen, wobei ein klein wenig mehr nicht geschadet hätte.

  • HD 555: Auch hier ist genügend Bassdruck, es ist einfach nur der Gesamtbass nicht so ausgewogen, sondern nur bestimmte Frequenzen im Bass. Daher ist der Bass je nach Situation nahe dem HD 569. Insgesamt klingt er jedoch etwas heller.

  • HD 579: Hier hat man schon gut spürbaren Bassdruck, etwas mehr als beim HD 569. Für mich das nahezu perfekte Maß. Hier ist die Analytik auch Schnuppe, daher klingt er sehr gut.

  • HD 599: Der Bass ist deutlich knackiger/härter, tendiert aber auch ein wenig dazu, den Rest zu übertönen. Wie schon mehrfach ausgeführt ist dies ja das kleine Manko des HD 599. Aus diesem Grund finde ich den HD 579 hier sogar ein wenig angenehmer da ausgewogener.

1. HD 579 / 2. HD 569 / 3. HD 599 / 4. HD 555

Die HD 579 und HD 569 sind sehr ausgewogen wenn es zu starkem Bass kommt. Der HD 599 ist diesmal ein wenig hinter allen, da der Bass etwas übertönend wirkt. Trotzdem ist der vergleichsweise harte Bass des HD 599 sehr betörend. Der HD 555 macht noch eine ganz gute Figur und bietet genügend Bass damit man auch hier basslastige EDM genießen kann, insgesamt klingt er jedoch etwas heller und unausgewogener als die anderen Modelle.

~~ Der beste für elektronische Musik ~~

  • Song 1 ist sehr melodisch und unterhaltsames EDM.
  • Die Songs 2.-3. sind beide sehr detailreich/abwechslungsreich/experimentell mit harten und klaren Abgrenzungen.
  • Beim 4. ging es nur darum den Bass zu testen.

Hier die Rangfolge:

  1. HD 569
    Es ist kaum zu glauben, ich hätte es selbst nicht gedacht nach meinen anfänglichen Tests, doch der HD 569 besticht mit seiner harten Analytik und ist für mich für Elektro-Musik wie gemacht. Der etwas flache Klang stört hier gar nicht, man wird dafür ohne irgendwelches zutun auf die Details fokussiert und kann die Komplexität voll ausschöpfen. Die kleine Soundstage und das geschlossene Design unterstützen die Analytik umso mehr.

  2. HD 599
    Ist die Komplexität nicht ganz so hoch, sondern eher melodisch und auf Entertainment ausgelegt wie beim Song 1 (“Valkyrie”), dann ist der HD 599 mit seinem wärmeren Klang und dem nicht ganz so strikten Fokus auf Details etwas besser, jedoch auch insgesamt nur ganz knapp hinter dem HD 569.

  3. HD 579
    Für weniger komplexe EDM mit ordentlich Bass ist der HD 579 gut geeignet. Jedoch klarer Verlierer bei komplexen Stücken durch die wenig ausgeprägte Analytik.

  4. HD 555
    Der Bass ist durchaus spürbar aber nur wenig ausgeprägt über das gesamte Spektrum, daher wirkt der Klang immer etwas hell, da zudem die Höhen ein wenig mehr stechender sind als bei den anderen Modellen und die Analytik nicht ganz so ausgeprägt ist wie beim HD 569 oder dem HD 599, ist der HD 555 auf dem letzten Platz, macht aber bei weitem keine schlechte Figur.

+`~ Computerspiele ~´+

Nur eins diesmal, um etwas pure Atmosphäre zu bewerten:

“INSIDE” von Playdead (von den Machern von Limbo; sehr atmosphärisches Thriller-Adventure)

  • HD 569: Die Atmosphäre stimmt, es kommen Gefühle auf, doch ist hier die aggressive Analytik fehl am Platz. Man wird zu sehr auf Details fokussiert als das man die Gesamtatmosphäre genießen kann. Der Regen, das Plätschern, der Wind, das Stampfen, das Keuchen, es ist alles Glasklar aber flach und farblos. Außerdem wirkt der Sound sehr bedrückend, das ist zwar passend zur Stimmung die vermittelt werden soll, doch durch das geschlossene Kopfhörerdesign ist alles etwas zu Nah, die Soundstage ist zwar ok aber nicht Gut genug in diesem Fall.

  • HD 555: Etwas wärmer und ein wenig mehr Soundstage. Die Details sind nicht so aggressive. Die Atmosphäre braucht nicht unbedingt Bass, daher wirkt alles stimmiger.

  • HD 579: Ein schön warmer Klang (jetzt auch mit etwas Bass im Gegensatz zum HD 555) und die leicht bessere Soundstage machen die Atmosphäre spürbar gelassener. Es fallen wieder die fehlenden Details auf im Vergleich zu den anderen Modellen, doch dadurch kann man die Gesamtatmosphäre einfacher genießen. Wieder ist der HD 579 der Gewinner wenn es um ein entspanntes Hören geht.

  • HD 599: Und wieder sind die Details da und die Atmosphäre bleibt. Die Analytik wirkt durch den warmen Klang wiederum nicht zu aggressiv. Der extra Bass zum HD 579 macht sich auch deutlich bemerkbar, es werden die meisten Emotionen geweckt, für mich hier der klare Gewinner!

1. HD 599 / 2. HD 579 / 3. HD 555 / 4. HD 569

+`~ Gesamtfazit des Hörtests ~´+

Alle Modelle klingen ganz gut und wer keine guten Kopfhörer gewohnt ist, dem scheint das alles wie Gejammer auf hohem Niveau. Damit will ich sagen, dass alle vorgestellten Modelle (sowie der HD 598 CS der die selben Lautsprecher wie der HD 569 verbaut) hochwertig klingen und die Entscheidung mehr auf persönlicher Präferenz und dem Anwendungsgebiet beruht.

Doch genug geplänkelt, hier meine Rangliste:

  1. HD 599

    Er ist fast immer auf dem ersten Platz und das aus gutem Grund. Er hat eine ausreichend große Soundstage, einen warmen Klang mit ordentlich Bass und ist zugleich noch hervorragend analytisch. Durch den wärmeren Klang wird man weniger stark auf die Details fokussiert (entgegen dem HD 569) sondern kann selbst entscheiden ob man die Details erkunden oder einfach nur den ausgewogenen Gesamtklang genießen will.

    Die Höhen sind manchmal etwas stechend, doch ist das bei allen Modellen der Fall.

    Die einzige (kleine) Kritik die ich parat habe: Der Bass wirkt manchmal etwas zu hart. Hier würde ich mir eher den etwas ausgewogeneren Bass des HD 579 wünschen. Für Elektro-Musik ist der harte Bass natürlich von Vorteil, jedoch ist er immer präsent und manchmal eben etwas zu sehr.
    Denn wird der Bass zu stark betont wie z.B. bei so mancher EDM der Fall, kann es schnell passieren, dass der gesamte Bassbereich sogar in den Midrange hinein vom Bass überlagert wird, wodurch dann die Tiefen und Mitten abstumpfen und unter dem Bass etwas dumpf wirken. Doch wer hauptsächlich auf “Bass-Boost”-Musik steht, dem ist auch die Analytik schnuppe und für den sind wahrscheinlich andere Kopfhörer besser geeignet.

  2. HD 569

    Wenn man den Kopfhörer das erste mal testet ist man eher unangenehm überrascht, denn im Gegensatz zu den meisten Kopfhörern die ich bisher getestet habe und vor allem den anderen Sennheiser Modellen, ist der Klang sehr flach und neutral. Doch lässt man sich etwas darauf ein, merkt man dass er sehr klar klingt und jedes Detail ausgibt.

    Man kann es nicht verleugnen, die Klangcharakteristik ist nicht Universell sondern eher für bestimmte Anwendungsbereiche von Vorteil. Während man beim Serien oder Filme schauen weniger Spaß damit hat (da will man einen eher entspannten, wärmeren Klang), weiß man den bestechend analytischen Klang zu schätzen wenn es um Musik geht. Doch ist die Analytik so penetrant, dass man wirklich die Details aufgezwungen bekommt. Daher ist ein “enspanntes” Hören fast unmöglich. Für Elektro oder komplexe klassische Musik finde ich diese Charakteristik jedoch sehr ansprechend (wie ich im Hörtest mehrmals ausgeführt habe). Ich denke auch für Sounddesign/Sampling/Compositing etc. ist der neutrale (wenig gefärbte) und damit natürlichere (weniger verfälschte) Klang von großem Vorteil.

    Die Soundstage ist recht klein, doch für geschlossene Kopfhörer ganz in Ordnung. Gerade für Elektromusik ist die kleine Soundstage sogar von Vorteil. Ich denke auch die kleinere Soundstage (und das geschlossene Design) sorgt dafür, dass man umso mehr auf die Details fokussiert wird.

    Der Bass ich ausgeglichen und nicht zu hart (weniger als beim HD 599 trotz geschlossenem Design), das ich ebenfalls zu schätzen weiß, da ein zu harter Bass bei geschlossenen Kopfhörern schnell einen unangenehmen Druck im Ohr erzeugt, der auch nicht gut ist für das Trommelfell.

  3. HD 555

    Etwas in die Jahre gekommen, kann ich den Kopfhörer immer noch sehr empfehlen. Er hat zwar kaum Bass (aber bestimmte Bassfrequenzen geben genügend Druck um es genießen zu können) doch ist er ausgewogen und analytisch (aber nicht so sehr wie der HD 569 oder der HD 599). Die Höhen sind noch etwas mehr stechend als bei den anderen. Für mich ist der Klang sogar noch etwas vor dem HD 579, da ich einfach viel Wert darauf lege, dass man Details gut hören kann.

    Wer diese Teile noch für ein Schnäppchen gebraucht findet (vorausgesetzt die Lautsprecher sind noch ok), dem kann ich sie immer noch sehr empfehlen.

  4. HD 579

    Auf dem letzten Platz, doch heißt das nicht dass der HD 579 schlecht ist! Er ist ausgewogen, hat einen ganz angenehm warmen und (größtenteils) klaren Klang. Der Bass ist am ausgewogensten von allen Modellen, dafür ein großes Lob.

    Er hat jedoch ein großes Manko in meinen Augen (oder Ohren), denn es fehlen einfach die Details! Daher würde ich ihn als wenig analytisch, dafür sehr entspannt bezeichnen, denn durch die schwache Abgrenzung von Details wird man auch nicht auf diese fokussiert. Man hört mehr das Gesamtbild als die einzelnen Komponenten. Für Filme/Serien/YouTube-Videos oder einfach gestrickte Elektro-Musik, durchaus angenehm, doch für komplexere Elektro-Musik oder klassische Musik absolut störend, denn man sehnt sich hier nach den Details und versucht verbittert diese abzugrenzen, das einfach nicht möglich ist. Nehmen wir z.B. ein Orchesterwerk: Man kann sich nur schwer auf einzelne Instrumente konzentrieren. Wenn mehrere Instrumente gleichzeitig spielen, beginnen die Linien schnell zu verschwimmen, es klingt etwas breiig, manchmal sogar leicht dumpf.

    Das ist jedoch nur mein Bedürfnis für Details, wer einen entspannten Klang lieber mag, der wird den HD 579 wahrscheinlich sogar allen anderen Modellen vorziehen, da die anderen Modelle alle mehr oder weniger hart analytisch sind.
    Wer ausschließlich Pop/Rock/HipHop oder einfach gestrickte Elektro-Musik hört und Serien/YouTube schaut, dem kann ich diese Kopfhörer durchaus empfehlen.

Objektive Analyse des Frequenzgangs

~~ Vorwort ~~

Die Frequenzgangkurve (Frequency response graph) kann einiges über den Klang des Kopfhörers aussagen, jedoch muss man wissen wie man eine solche Kurve richtig deutet.

Um es kurz zu machen: Man geht von einer Referenzkurve aus, die den idealen Verlauf darstellt, der einen “natürlichen” Klang bring. Ein natürlicher Klang ist hierbei der Klang eines “guten” Lautsprechersystems in “perfekter” Ausrichtung in einem natürlich gestalteten Raum. Durch die Form des Körpers, Kopfes, der Ohren und des Gehörgangs, ergibt sich dann durch den daraus abgeleiteten Schallbruch die “ideale” Erwartungshaltung des Gehörs als Anspruch auf einen “natürlichen” Klang.

Schall-Resonanz-Komposition Bereiche am Ohr
Bild: Komposition einer Erwartungshaltungskurve Bild: Bereiche am Ohr

[Zu sehen ist die Komposition der durch verschiedene Körperteile entstehenden Kurven zur Kurve der Erwartungshaltshaltung (“Ear Resonance”). / Quelle: “Headphone Measurements Explained“]

Aus der komponierten Resonanzkurve lässt sich nun eine Referenzkurve ableiten die je nach Kopfhörerart und Geschmack des Rezipienten unterschiedlich ausfallen kann:


Bild: Erste Ableitung zur Referenzkurve

[Die grüne Kurve entspricht etwa der akkumulierten Ohrresonanz aus der obigen Abbildung bei einer flachen Lautsprecherbeschallung in einem natürlich eingerichteten Raum. Die schwarze Kurve ist eine leicht angepasste Variante um der Erwartungshaltung über Kopfhörer besser zu entsprechen (d.h. was Testpersonen als mehr ansprechend empfinden), das man z.B. gut am etwas angehobenen Bass sehen kann. / Quelle: “Headphone Measurements Explained“]

Da das Gehirn auf einen natürlichen Klang ausgerichtet ist, kann jede Abweichung von dieser Referenzkurve zu einer Färbung des Klangs führen. Daher ist z.B. ein warmer klang nicht mehr natürlich und lässt sich meist deutlich an der Frequenzkurve sehen. Doch ist das nicht unbeding schlecht und viele Menschen mögen einen gefärbten Klang, da er mehr Emotionen weckt.

Außerdem gilt es noch zu Bedenken, dass jeder Mensch verschieden geformte Ohren etc. hat und daher ist die ideale Frequenzkurve auch nur sehr vage aber kann dennoch als Ausgangslage verwendet werden.

~~ Die Analyse ~~

Da ich verschiedene Quellen zu Rate ziehen musste (siehe Quellenverzeichnis) um für alle Modelle brauchbare Frequenzgangkurven zu finden, betrachte ich jeweils die Rohdaten-Form (Frequency Response Raw), da über die Quellen hinweg verschiedene Referenzkurven für die Kompensierung benutzt werden.

Anleitung für eine Frequenzgang-Analyse

Dies ist eine grobe Anleitung für die Diskussion einer Frequenzgangkurve (Frequency Response Graph) in der Rohdaten-Form (Raw Data):

  1. Zuerst unterteilt man den Frequenzbereich in bezeichnete Abstufungen von Bass, Midrange und Treble. Die Grenzen sind hierbei recht flexibel, doch nehmen wir die Abstufung von rtings.com:
    Bild: Frequenzbereiche

  2. Jetzt legt man die 0dB-Referenzlinie fest anhand des tiefsten Punktes der Mid Range (oder einem Mittelwert davon).

  3. Nun betrachtet man die hergeleitete Referenzkurve von oben und vergleicht folgende Charakteristiken:

    • +4dB Anstieg im Bass auf max. Level um 60Hz und bis max. 200Hz
    • um 200Hz auf 0dB Referenz
    • linearer Anstieg von 200Hz auf +3dB um 1,2kHz
    • Hauptpeak (10-12dB) der Gesamtkurve sollte bei 3kHz (+/- 500Hz) liegen
    • Über 3kHz kann es problemlos zu starken Schwankungen kommen, doch sollte ein gemittelter Abstieg erkennbar sein auf 0dB bei etwa 10kHz. Je weniger die Schwankung desto besser.
    • Kurz vor 10kHz kommt es oft zu einem recht deutlichen Peak (erklärbar durch eine Referenz zur Ohrkanal-Resonanz (siehe Schall-Resonanz-Komposition)). Der Peak sollte nicht zu sehr ausgeprägt sein und die umliegenden Schwankungen sollten möglichst dem linearen Abstieg folgen.
    • Der Verlauf sollte von 0dB bei 10kHz auf etwa -10dB bis -13dB bei 20kHz abfallen.

HD 569

Vergleicht man die Kurven des HD 569 von innerfidelity.com und die des HD 598 CS auf rtings.com sieht man dass der Verlauf fast identisch ist was ein weiterer Beweis ist, dass die selben Lautsprecher verbaut sind. Da der Graph von rtings.com schöner ist, zeige ich hier also die Kurve des HD 598 CS:

Bild: Frequenzgang des HD 598 CS

[Bild-Quelle: rtings.com]

Wir betrachten nur die blaue Avg-Linie. Interessant ist jedoch die gestrichelte orangene Linie die die Referenzkurve von rtings.com darstellt. Diese ist mehr auf reale Verhältnisse zugeschnitten und bietet daher oft ein besseres Ergebnis nach der Kompensierung, doch halten wir an userer Referenz fest.

Es lassen sich folgende Charakteristiken erkennen (0dB-Referenz im Graph ist 90):

  • Der Bass ist sehr ausgewogen und erreicht bei 60Hz fast sein Maximum. Der max. Level liegt bei etwa +3,5dB. Die Intensität geht im High-Bass etwas über die Referenz statt gleichmäßig abzuflachen, schafft es jedoch bei 200Hz wieder rechtzeitig zurück auf die 0dB-Referenz.
    ⇒ Der Bass ist nicht zu sehr ausgeprägt aber auf einem angenehmen Level über den gesamten Bass-Bereich, daher wirkt er sehr ausgewogen.
  • Es gibt einen plötzlichen Anstieg von 250Hz auf 500Hz wodurch Stimmen zwar hervorgehoben werden aber durch den sehr flachen Verlauf von 500Hz auf 3kHz wirken die Stimmen recht flach.
  • Der Hauptpeak ist bei 3,5kHz und +12dB und damit noch im idealen Bereich.
  • Der Abfall nach dem 3,5kHz-Peak ist ein wenig zu abrupt und der Peak vor 10kHz etwas zu ausgeprägt, wodurch der Treble-Bereich leicht verfälscht klingt, dass beim Hören jedoch kaum auffällt.
  • Die recht hohen Hauptpeaks erklären auch den leicht stechenden Klang bestimmter Details im Treble, wie es bei allen betrachteten Modellen der Fall ist.

HD 599

Bild: Frequenzgang des HD 599
[Bild-Quelle: rtings.com]

Es lassen sich folgende Charakteristiken erkennen (0dB-Referenz im Graph ist 90):

  • Der Low-Bass-Level startet etwas tiefer als beim HD 569 aber steigt schnell an und ist bei 60Hz schon fast auf +4dB, doch stoppt der Anstieg nicht und geht bis auf gute +5dB im High-Bass hinaus und statt auf 0dB bei 200Hz zurückzukehren bleibt der Pegel hoch und flacht nur langsam ab auf +1,5dB bei 700Hz.
    ⇒ Hier kann mehr sehr gut die Charakteristik sehen, dass der HD 599 den Bassbereich zu sehr dominiert, das bei sehr basslastiger Musik schnell zu einem zu übertönenden Bass führt der Details im High-Bass und Low-Mid -Bereich verschleiert und diese ein wenig dumpf klingen lässt.
  • Die Kurve im Mid-Range ist sehr flach und steigt im Low-Treble abrupt an. Dies entspricht deutlich mehr der Erwartungshaltung für einen warmen, weniger flachen Klang, wodurch Stimmen angenehm betont werden und einfach deutlich besser klingen als beim HD 569.
  • Der Hauptpeak ist nahe 3kHz und knapp über +12dB.
  • Der Abfall nach 3kHz auf 0dB bei 10kHz ist sehr gleichmäßig und fast perfekt bist auf den wieder etwas zu hohen Peak kurz vor 10kHz.
    ⇒ Es resultiert ein sehr klarer Treble für die herrliche Analytik (die man natürlich nicht am Frequenzgang sehen kann).

HD 579

Da ich keine bessere Quelle finden konnte für eine Kurve des HD 579 als auf “reference-audio-analyzer.pro”, hier nur ein grober Vergleich zum HD 599 auf der selben Seite. Die Kurven selbst sehen im Treble sehr seltsam aus, daher ignorieren wir den genauen Verlauf.

HD 579 HD 599

Die Kurven des des HD 599 und HD 579 sehen sehr ähnlich aus und das hört man auch, denn während der HD 569 und der HD 599 total unterschiedlich klingen, klingen die HD 599 und der HD 579 auf den ersten Eindruck sehr ähnlich. Das einzige das man an Unterschied am Frequenzgang sehen kann: Der HD 579 hat einen leicht weniger ausgeprägten Bass, der dafür etwas ausgewogener klingt.
Was man jedoch nicht am Frequenzgang sehen kann, ist die Tatsache, dass der HD 579 sehr entspannt (wenig Details) und der HD 599 sehr analytisch (viele Details) klingt, das die Klangcharakteristik letztlich doch deutlich unterscheidet.

HD 555


[Quelle: graphs.headphone.com]

Hier würde ich die 0dB-Referenz etwas tiefer setzen als im obigen Graph von HeadRoom, daher werden die Werte der Kurve +1dB höher betrachtet (also die Referenzlinie ist im Graph auf -1dB):

  • Der Bass ist sehr flach und ist bei 60Hz zwar fast auf seinem Maximum, doch ist das auf 0dB! Daher wirkt der Bass nicht verstärkt
  • Bei 200Hz sind wir auf 0dB, wenn auch ohne Abfall, doch der Anstieg bis 1,2kHz ist gerade mal +1dB das auch den Mid-Range recht flach klingen lässt.
  • Die Charakteristik im High-Mid und Low-Treble ist wie beim HD 599 und sorgt auch hier für einen angenehmen warmen Klang für Stimmen.
  • Das 3,5kHz Haupt-Peak ist mit +12,5dB recht hoch und durch den etwas mauen Bass würde ich sagen: Der HD 555 klingt am meisten stechend im Stimm-Bereich. Wobei die anderen Modelle durchaus im Treble noch in anderen Frequenzen leicht stechender wirken.
  • Der Abstieg nach dem 3,5kHz-Peak ist gleichmäßig und nur leicht steiler als beim HD 599, der Peak kurz vor 10kHz ist sogar deutlich geringer ausgeprägt als beim HD 599. Der Treble klingt daher sehr klar und ist ebenso wie der HD 599 für eine gute Analytik ausgelegt.

Andere Eigenschaften

Leakage

Die folgenden Diagramme zeigen für den Frequenzverlauf die Abschirmung des Sounds nach außen.
Die gestrichelte Linie auf 100dB steht als Referenz für den anliegenden Pegel welcher einer Lautstärke in der Disco entspricht. Die durchgehende Kurve zeigt für die Frequenzen welche Lautstärke von außen noch zu hören ist.

HD 569 / HD 598 CS

Der Verlauf ist für den HD 598 CS, sollte wegen der fast identischen Bauweise und den gleichen verbauten Lautsprechern jedoch auch für den HD 569 gelten:

Bild: Leakage des HD 598 CS
[Quelle: rtings.com]

Das geschlossene Design mit den flach anliegenden Ohrpostern dichtet sehr gut ab. Ich habe den Test gemacht als Sitznachbar. Meine Testperson hört auf gerade noch angenehm lauter Lautstärke, trotzdem hört man fast nichts nach außen.

HD 599 / HD 579

Der Verlauf ist für den HD 599, sollte jedoch wegen des baugleichen offenen Designs und der Tatsache, dass die Frequenzgänge fast übereinstimmen, auch für den HD 579 gelten (zumindest sehr ähnlich):

Bild: Leakage des HD 599
[Quelle: rtings.com]

Da es sich um ein offenes Design handelt kann man immer etwas mithören von außen. Wie an der Kurve zu sehen ist, ist der Bass am wenigsten vertreten. Ich habe auch hier den Test gemacht als Sitznachbar und man bekommt in der Tat vom Bass nichts mit, selbst wenn er sehr stark ist. Dafür hört man eben deutlich von den höheren Frequenzen. Auch wenn der Kopfhörer nicht für das Büro geeignet ist, so kann man trotzdem im selben Zimmer sein ohne zu sehr abgelenkt zu werden.

Impedanz

Bei den folgenden Diagrammen ist jeweils der Wiederstand (in Ohm) für die Frequenzen (in Hz) zu sehen.
Je niedriger der Widerstand, desto niedriger kann die benötigte Spannung ausfallen um die Frequenz auf einen bestimmten Pegel zu bringen. Je höher der Widerstand, desto höher ist Detailauflösung, daher haben HighEnd-Kopfhörer wie z.B. die Sennheiser HD 600er -Serie einen sehr hohen Widerstand.
Reicht die Spannung nicht aus, dann kommt es zu einem leisen Ton und zum anderen gehen Details verloren bei Frequenzen die eine höhere Spannung benötigen und genau das lässt sich an den Diagrammen sehen.

HD 555

Bild: Impedanz HD 555
[Quelle: reference-audio-analyzer.pro]

Im Vergleich zu den anderen Modellen ist der Widerstand recht hoch. Mit einem Mittel von etwa 102 Ohm ist die benötigte Spannung ggf. schon höher als manche Smartphones/Tablets liefern können. Hier kann es bereits zu leichten Detailverlust kommen gerade im Bass der mehr Widerstand hat.

HD 569

Bild: Impedanz HD 569
[Quelle: reference-audio-analyzer.pro]

Der Kopfhörer ist für den mobilen Einsatz optimiert und benötigt nur eine sehr geringe Impedanz von etwa 28 Ohm. Es gibt auch keine Frequenzbereiche die deutlich mehr benötigen. Jedes Smartphone sollte die maximale Qualität erzielen. Interessant ist noch, dass der Kopfhörer trotz der niedrigen Impedanz sehr analytisch klingt.

HD 579 / HD 599

HD 579 - Impedanz HD 599 - Impedanz
Bild: Impedanz HD 579 Bild: Impedanz HD 599
[Quelle: reference-audio-analyzer.pro] [Quelle: reference-audio-analyzer.pro]

Auch wenn die vom Hersteller angegebenen 50 Ohm reichen sollten, ist es ratsam genügend Spannung für min. 75 Ohm parat zu haben. Da im Bass ein deutlich erhöhter Widerstand herrscht, kann man durch einen besseren Verstärker mehr Details für den Bass erwirken. Da z.B. beim HD 599 fast 200 Ohm Wiederstand herrschen im Bass-Peak, kann es daher beim Betrieb an Smartphone zu Bassverlust kommen.

Durch Zufall konnte ich dies sogar deutlich hören als ich den Kopfhörer an einen D/A-Wander angeschlossen habe. Der dort verbaute Verstärker hat nicht genug Leistung gehabt und dadurch wirkte der Sound des HD 599 sehr flach und hatte fast keinen Bassdruck mehr.

Nachwort

Folgendes ist mir noch auf meinen Streifzügen bei der Recherche aufgefallen:

  • Vielen Quellen zufolge hat das Modell “HD 598 CS” die selben Lautsprecher verbaut wie der HD 569.
    Auch das Design ist fast identisch, beides geschlossene Kopfhörer mit den super soften Ohrpolstern, allerdings hat der HD 598 CS nicht das super softe Kopfbandpolster, dafür ist es fest vernäht wie bei den HD 579/599 und ggf. etwas langlebiger.
    Der deutsche Preis ist momentan auch gleich, allerdings wird er in Amerika günstiger vertrieben. Wer ihn also deutlich günstiger beziehen kann, für den ist der HD 598 CS ggf. die bessere Alternative zum HD 569.

Quellenverzeichnis

~~ Allgemeine Information ~~

~~ Kurvendiagramme ~~

Es gibt nur wenige Seiten die (ohne Anmeldung/Kosten o.ä.) hoch qualitative Diagramme für Frequency Response, Distortion, Leakage, Isolation etc. anbieten:

  • innerfidelity.com/headphone-measurements
    inner|fidelity bietet einige sehr ausführliche Tests und das Team hat eine Menge an Wissen rund um Kopfhörer und wie man sie Testet. Die Seite kann ich sehr empfehlen, davon stammt auch das Seminarvideo das ich oben erwähnt habe.
  • rtings.com/headphones/1-1/graph
    RTINGS.com haben ein sehr hübsches Tool zur Präsentation der Frequenzkurven und zeigen auch deutlich ihre (eigene) Referenzkurve. Diese ist über alle Modelle identisch, außer im Bass-Range ist sie für In-Ear-Hörer 5dB erhöht um den generell höheren Schalldruck solcher Hörstöpsel besser zu kompensieren. In der Ansicht “Raw FR L/R” lassen sich die Testkurven (für mehrere Kopfhörerpositionen) im Vergleich zur Referenzkurve sehen, wechselt man zur Ansicht “Frequency Response”, sieht man die flache Referenzkurve und den equivalent kompensierten Frequenzgang der gemittelten Testpositionen für jeweils rechts und linkes Ohr.
  • graphs.headphone.com
    HeadRoom ist das Test-Studio von headphone.com und bietet einige Kurven die zumindest von den Rohdaten (“Frequency Response Raw”) her einen brauchbaren Verlauf zeigen.Etwas verschleiert ist hier, dass “Frequency Response” sowohl gemittelt als auch kompensiert ist mit einer natürlichen Referenzkurve, die jedoch nicht sichtbar ist (wahrscheinlich die “Harman Target Response Curve” oder eine selbst abgeleitete).
  • reference-audio-analyzer.pro
    … ist sehr Umfangreich und auch die einzige Seite auf der ich Diagramme für den HD 579 gefunden habe, doch muss ich leider von dieser Seite abraten (zumindest was Frequenzgangkurven angeht)! Viele Frequenzgangkurven haben einen deutlichen Shift des 3,5kHz-Peaks in den höhren Frequenzbereich und die Kurven sehen dadurch teils komplett unterschiedlich aus zu den Kurven von anderen Seiten.
    Da viele Infos auch nur auf Russisch zur Verfügung stehen, kann ich auch nicht genau sagen ob hier bereits eine Art Kompensierung vorliegt.
    Daher: Die einzige Info die ich hier mitgenommen habe, ist die relative Abweichung des Frequenzgangs vom HD 579 zum HD 599.
    Andere Informationen wie z.B. die Impedanz scheinen aber zu stimmen.

Kommentare

  1. Vielen Dank für das hervorragende Review!

    Ich hatte einen Kopfhörer gesucht, der auch an meinem Tablet ohne zusätzlichen Verstärker ordentliche Pegel liefert. Der HD 569 ist wirklich sehr laut, so laut, daß manche Smartphone-Besitzer Probleme haben werden ihn leise zu bekommen.

    Beim Klang hatte ich zunächst zwiespältige Gefühle. Der HD 569 spielt überaus detailreich, hat schöne Höhen, die nicht aufdringlich wirken, und einen guten Bass der nicht überzieht, so wie das heutzutage bei den meisten "Lifestyle"-Kopfhörern der Fall ist.

    Aber die Mitten waren mir zu überbetont zu sehr "in the face". Die Überbetonung hatte z.B. zur Folge, daß bei einer Band bzw. einem Kammerorchester das Lead-Instrument zu sehr in den Vordergrund rückte. Es war auf Dauer auch anstrengend so zu hören.

    Wie man in dem Frequenzschrieb des HD 560 sehen kann ist für die aufdringlichen Mitten der Anstieg bei 500 Hertz verantwortlich. Dieses Manko habe ich mit einem parametrischen Equalizer behoben. Dabei kamen folgende Werte zum Einsatz: -5 Db, 500 Hz, Q = 0.66

    Damit war nicht nur mein Problem mit dem Klangbild des HD 569 behoben, der Hörer spielte für meine Ohren in einer komplett anderen Liga!




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